Trace Elliot V-Type Preamp

Da ich mein Equipment jetzt auf den Trace Elliot-Sound umgestellt habe, fehlte mir natürlich noch ein passender Preamp für mein "Ersatzbesteck". Glücklicherweise gibt es den V-Type Preamp, welcher ebenfalls in den V-Type Vollröhren V4 MKI und V6 Verwendung findet, auch als Rackversion.
Dieser Preamp ist mittlerweile der 5. Testkandidat aus einer Reihe weiterer Röhrenpreamps (Ampeg SVP-CLAmpeg SVP-ProWarwick QuadrupletHughes & Kettner Fortress), welche ich bisher ausführlich getestet habe.

Übersicht

  • Bauform: 19", 1HE, Stahlblechgehäuse
  • Einbautiefe: 220 mm
  • Röhrenbestückung: 2x 12AX7
  • Klangregelung: Bass, Mid, Treble, Deep, Bright
  • Effektwege: 1x seriell mono
  • Eingänge: Klinke passiv, Klinke aktiv
  • Ausgänge: Line Out
  • Sonstiges: symm. DI Out, Ground-Lift
  • Gewicht: 4,3 kg

 

Konzept & Sound

Als erstes fiel mir das hohe Gewicht auf. Mit 4,6 kg ist dies der schwerste von mir getestete Preamp. Das Gewicht wird von dem sehr stabilen Gehäuse bestimmt, nicht jedoch von der sehr übersichtlich aufgebauten Technik im Innern des Amps. Diese ist im Vergleich zu anderen Preamps relativ spärlich gehalten, was dem Sound jedoch keineswegs schadet...

Dieser kommt sehr "wuchtig" rüber und kann mittels 3-Band Klangregelung verfeinert werden. Was auffallend ist, dass der Sound in allen Einstellungen sehr weich und basslastig bleibt. Daher sollte man den Bass-Regler mit Vorsicht benutzen. Die Mid- und Treble-Regler wirken sehr minimalistisch und ergeben keine deutlichen Soundveränderungen. Der Mid-Regler ist als Push-Pull-Poti ausgelegt. Wird dieser aktiviert, werden die Mitten deutlich hervorgehoben, was den Sound "knackiger" erscheinen lässt.
Der "Deep"-Schalter bewirkt eine Beschneidung der Mitten, was den Sound bassiger und mächtiger erscheinen lässt. Der "Bright"-Schalter bewirkt eine Hervorhebung der Höhen.
Egal welche Gain-Einstellung auch vorgenommen wird: Der Sound bleibt clean. Eine Zerre ist unmöglich.
Der DI-Out wurde auf die Vorderseite gelegt. Was bei Amps schon recht häufig anzutreffen ist, scheint bei Preamps nicht üblich zu sein. Anstatt in den Tiefen des Racks zu "wühlen", kann der DI-Out bequem auf der Vorderseite erreicht werden. Der Abgriff kann "Pre" oder "Post" gewählt werden, ein Ground-Lift zur Vermeidung von Brummschleifen kann ebenfalls aktiviert werden.

Fazit

Ich war auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Sound meines V6 auch mit einer Vorstufen-Endstufen-Kombination reproduzieren zu können. Anfangs beim Kauf des V-Type Preamps etwas skeptisch eingestellt, wurde ich jedoch eines Besseren belehrt. Der Soundcharakter eines Trace Elliot Röhrenamps wird sehr gut wiedergegeben. Die für die V-Type Serie typische spartanische Soundregelung reicht zur Formung "des" Klanges vollkommen aus, der Sound bleibt jedoch irgendwie immer "gleich". Somit ist der Amp eher etwas für Leute, die eine Möglichkeit suchen, einem Transistorsound etwas mehr "Wärme" zu geben. Diese Aufgabe erfüllt dieser Preamp mit Bravour. Er verleiht dem Sound deutlichen "Röhrencharakter", und das sogar nahezu rauschfrei. Für die härtere Gangart, sprich Zerrsound, ist dieser Amp jedoch nicht geeignet. Für Leute, die den "typischen" Ampeg Sound suchen, ist dieser Preamp ebenfalls nicht die richtige Wahl: Es ist halt ein Trace Elliot. Und er klingt auch so...