EBS Classic 450

Als EBS den Classic 450 erstmalig vorstellte, stieg die Nachfrage nach immer kleineren und kompakteren Amps gerade merklich an. Mit diesem Amp bewegte sich der schwedische Hersteller ein wenig gegen den Trend. Der Amp beinhaltet zwar zeitgemäße Technik, diese wurde jedoch in einem stylischen Retro-Gehäuse verpackt. 

Passend zum Namen orientierte man sich an der Optik alter Röhrenamps, die zumeist in einem wuchtigen Gehäuse daher kamen. Selbst der Klang des Amps orientiert sich an alten Vorbildern.

Übersicht

  • Bauform: Topteil im Holzgehäuse
  • Technik: Transistor
  • Maße: 560 x 230 x 300 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 15 kg
  • Klangregelung: 4-Band EQ, semiparam. Mitten 
  • Leistung: 450 Watt an 2 Ohm, 400 Watt an 4 Ohm
  • Eingänge: Klinke
  • Ausgänge: Speakon (Speaker), DI-Out (XLR), Line Out (Klinke)

Konzept

Wie eingangs schon geschrieben, wurde das eigentlich nur ca. 2HE hohe Amp-Chassis in einem übermäßig dimensionierten Holzgehäuse verpackt. Zum Transport des Amps befindet sich nicht nur oberseitig ein Tragegriff, auch an den Seiten hat man dafür weitere stabile Klappgriffe vorgesehen. Na ja, der Amp wiegt knappe 15 kg, der lässt sich bequem mit nur einer Hand tragen...

Das Gehäuse ist mit strapazierfähigem Tolex bezogen, die Ecken sind zusätzlich nur Metallwinkel geschützt. Zum sicheren Stand befinden sich große Gummifüße auf der Unterseite.

 

Obwohl die Optik einen anderen Inhalt vermuten lässt, setzt man beim EBS Classic 450 auf die Verstärkung durch Transistoren:

Das Innere wirkt sehr aufgeräumt, den größten Anteil am Gewicht nimmt wohl der Ringkerntrafo auf sich.

 

Ebenso übersichtlich gestaltet sich die Anordnung der Bedienelemente:

Der Bass wird über eine Klinkenbuchse angeschlossen. Eine Pegelaussteuerung erfolgt über Gain, eine Peak LED, zeigt an, wenn der Preamp droht zu übersteuern.

Mit dem Druckschalter Charakter steht ein s.g. "Badewannen"-Preset zur Verfügung: Die Bässe und Höhen werden bei gleichzeitiger Absenkung der Mitten betont (+6 dB@75 Hz, +3 dB@9 kHz, -2,5 dB@800 Hz). Dieses Preset greift m.E. nicht so stark in das Klanggeschehen ein, als man es von anderen vergleichbaren Presets anderer Amps kennt.

 

Der Equalizer ist 4-bändig aufgebaut:

Neben Bass (+/- 15 dB @ 100 Hz) und Treble (+/- 15 dB @ 10 kHz) stehen noch zwei semiparametrische wählbare Mittenbänder zur Verfügung, Lo Mid (+/- 15 dB @ 150-900 Hz) und High Mid (+/- 15 dB @ 1,2-7 kHz).

Ebenso hat man dem Amp eine Drive-Schaltung verpasst, die emulierte Röhrensounds ermöglichen soll. 

Diese liegt vor dem Master-Regler (Volume). Um der Retro-Optik treu zu bleiben, wurden große, satt einrastende Kippschalter zum ein/ausschalten des Amps, sowie für einen StandBy-Betrieb auf der Frontseite platziert.

 

Die Rückseite des Classic 450 ist ähnlich spartanisch wie die Front aufgebaut:

Die Boxen können über zwei parallele Speakon-Anschlüsse angeschlossen werden, die Mindestimpedanz beträgt 2 Ohm.

Der Direct-Out kann wahlweise vor dem EQ oder hinter dem EQ/DriveStage abgegriffen werden. Am LineOut liegt ein Signal hinter EQ und DriveStage an.

Sound

Der EBS Classic 450 sieht nicht nur aus wie ein Vollröhrenamp, er klingt auch so. Und das obwohl nicht eine Röhre verwendet wurde. Schon in EQ-Neutralstellung bietet der Amp einen durchsetzungsfähigen Sound mit kräftigem Low-End, weichen MItten und milden Höhen. 

01/2018