HoTone Nano Legacy Thunder Bass

Auch wenn ich zu Hause spiele, möchte ich bei moderaten Lautstärken nicht auf "meinen" Wunschsound verzichten. Als Liebhaber und Spieler "dicker" Vollröhren möchte ich nicht den Sound dieser missen. Ich könnte diese Amps auch in der heimischen Stube spielen, ein wenig übertrieben würde ich dies aber halten. Daher habe ich versucht, das Röhrenfeeling durch die Verwendung eines Hughes & Kettner BassMasters oder eines Ashdown LB30 auch zu Hause aufrecht zu erhalten, was beide Amps auch sehr gut können.
Aber es geht noch ´ne Nummer kleiner und sogar ganz ohne Röhren...

Übersicht

  • Bauform: Topteil
  • Technik: Transistor
  • Maße: 60 x 128 x 75 mm (HxBxT)
  • Gewicht: 0,44 kg
  • Klangregelung: 3-Band EQ
  • Leistung: 5 Watt an 4 bis 16 Ohm
  • Eingänge: Klinke
  • Ausgänge: Speaker (Klinke)
  • Besonderes: FX-Loop, Aux-In, Headphone Out

Konzept

Der Amp sieht auf Bildern schon recht klein aus. Hält man ihn das erste Mal in der Hand, wirkt er sogar noch kleiner. Weil ein sooo kleines Gehäuse kein Netzteil mehr beherbergen kann, wird ein externes 18 Volt DC Steckernetzteil mitgeliefert.
Erster Eindruck: Ok, die Verarbeitung sieht ganz gelungen aus. Nichts wackelt, die Potis laufen mit angenehmen Widerstand. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, der Optik wegen hat man dem Kleinen noch zwei Metallbügel und eine Gehäuseabdeckung aus Metall verpasst.

Die Frontseite bietet (wenig) Platz für den Anschluss eines Basses, einem 3-Band EQ mit Bass/Mitten/Höhen-Regelung und einer getrennten Gain/Master Regelung. Die Potis sind m.E. zwar ausreichend deutlich lesbar beschriftet, der OVP liegt jedoch ein kleiner Bogen mit Aufklebern bei, die entsprechend angebracht, auch eine Lesbarkeit aus größerer Entfernung ermöglichen soll... Na ja...
Mit einem kleinen Kippschalter kann der Amp ein/aus geschaltet werden, wobei eine LED den Betriebszustand signalisiert.

Die Rückseite bietet erstaunlich viele Features, die man einem so kleinen Amp nicht zugetraut hätte: Neben einem FX-Loop (Send/Return) und einem Speaker-Out (4-16 Ohm) findet sich noch Platz für einen AUX-in und einen Headphone-Out mit jeweils 3,5 mm Klinkenbuchse. Nicht schlecht, zumal diese Details oftmals nicht einmal bei deutlich größeren "Micro"-Amps vorhanden sind.

Trotz der unterseitig angebrachten Gummifüße offenbart sich bei der Verwendung eines dicken Speakerkabels gleich ein Nachteil eines sooo leichten Amps: Das Kabel muss so arretiert werden, dass es nicht aufgrund seines Eigengewichtes am Amp ziehen kann...

Sound

Joah, nicht schlecht. So der erste Eindruck. Ich habe zwei 210er angeschlossen und war mal wieder ziemlich erstaunt darüber, wie laut auch 5 Watt sein können. Na ja, wirklich "laut" ist es nicht, aber für den Hausgebrauch vollends ausreichend, sogar soweit, dass man die Nachbarn ärgern könnte...


Der Thunder Bass wurde als mini-Ampeg angekündigt, was nicht verwundert. Der Grundsound ist wunderbar "rund" und bauchig und erinnert schon ein wenig an das angestrebte Röhren-bestückte Original. Der Equalizer packt sehr gut zu, so dass auch größere Soundänderungen möglich sind. Er klingt zwar so schon recht amtlich, ein paar mehr Bässe tätem dem Kleinen m.E. aber doch ganz gut.


Der Sound des Mini-Mini-Amps bleibt erstaunlich lange clean, für Freunde des Zerrsounds ist die Gain/Master Regelung sehr gut zu gebrauchen. Es sind durchaus leichte Overdrive-Sounds möglich, höhere Zerrgrade klingen dann m.E. aber schon eher billig-kratzend.

Fazit

Tja, was soll man noch mehr schreiben? Für knappe 120 Euro erhält man einen sehr gut klingenden Übungsamp, der klingt wie ein ganz Großer. Aber halt nur in gewissen Lautstärkegrenzen. Um Gigs und Proberäume zu beschallen, wird die bescheidene Leistung von 5 Watt nicht ausreichen.
Die Ausstattung ist nicht von schlechten Eltern und es macht Spaß, mit dem Thunder Bass zu üben.

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